10 Jahre Correctiv

Am 1. Juli 2014 berichtete „Die Zeit“ über „Correct!v“, ein neues Journalismus-Projekt rund um David Schraven, den ehemaligen Ressortleiter des Recherchepools der Funke Mediengruppe. Mit vier Leuten gestartet solle das Team auf 20 Mitarbeitende ausgebaut und die Finanzierung durch Akquise weiterer Fördergelder für drei Jahre gesichert werden. Heute arbeiten mehr als 70 Menschen bei, wie es sich heute schreibt, Correctiv (Eigenschreibweise CORRECTIV).

Zwei Screenshots der Correctiv-Website: 2024 (oben links), 2014 (unten rechts); Screenshot 2014 über die Wayback-Machine

Zwei Screenshots der Correctiv-Website: 2024 (oben links), 2014 (unten rechts); Screenshot 2014 über die Wayback-Machine

„Wo Missstände im Schatten wachsen, müssen wir genau hinschauen“ – so startet die Website zum 10. Geburtstag von Correctiv und listet eine Vielzahl („Highlights“) an Recherchen und Projekten aus den letzten 10 Jahren auf: Da geht es um Rechtsextremismus, Klimakrise, lokale Recherchen, Gewalt gegen Frauen, Spendenskandale in der Politik, Kindesmissbrauch der katholischen Kirche, Schmerzmittel im Fußballsport, den Pflegenotstand in Deutschland und vieles mehr.

Bei der Menge an Themen und der Art ihrer Aufbereitungen gab es im Laufe des letzten Jahrzehnts immer wieder auch Berührungspunkte mit dem Grimme-Institut. Viermal zeichneten unsere unabhängigen Jurys Angebote von Correctiv mit dem Grimme Online Award aus:

Auch auf der Arbeitsebene gab es Berührungspunkte zwischen Grimme und Correctiv: Die Grimme-Akademie hat bei einem Online-Seminar zum Thema „Wie arbeiten deutsche Klatschmagazine?“ mit Tania Röttger, Leiterin Faktencheck Correctiv, zusammengearbeitet, bei einer Publikation der Akademie und der Universität Köln zum Thema „Online Hate Speech – Perspektiven auf eine neue Form des Hasses“ steuerte Correctiv-Mitarbeiterin Marta Orosz einen Beitrag bei. Zum Social Community Day (2010-2020) befassten sich Social-Media-Expert*innen – auch vom Correctiv – mit dem jeweiligen Jahresthema, diskutierten auf der Bühne oder vermittelten Inhalte in diversen Workshops. Und auch beim „Tag der Medienkompetenz im Landtag NRW“, einem Angebot der Grimme-Medienbildung, arbeiteten wir gern und vertrauensvoll zusammen – zuletzt unter erschwerten Bedingungen im Pandemiejahr 2020.

Wir sind überzeugt davon, dass es auch in Zukunft weitere Schnittstellen für die Zusammenarbeit geben wird. Bis dahin wünschen wir:

Herzlichen Glückwunsch, Correctiv!

Hinweis zu den Netzblicken des GOA-Blogs

Die Netzblicke widmen sich interessanten Angeboten aus dem laufenden Wettbewerb des Grimme Online Awards, stellen aber auch interessante Websites, Podcasts, Social-Media-Kanäle oder einzelne hervorhebenswerte Reportagen und Beiträge vor.

Die ausgewählten Netzblicke berühren im Übrigen nicht die Entscheidungswege von Nominierungskommissionen und Jurys!

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1 Kommentar
  1. Ernst Baumann sagte:

    Es ist beeindruckend zu sehen, wie sich die Organisation von einem kleinen Team zu einer wichtigen Stimme im investigativen Journalismus entwickelt hat. Ihre Arbeit hat viele wichtige Themen ans Licht gebracht und trägt entscheidend zur Transparenz und Gerechtigkeit in unserer Gesellschaft bei. Und das ist nicht erst seit den Recherchen zum Potsdam-Treffen so.

    Die Anerkennung durch den Grimme Online Award für verschiedene Projekte bestätigt die Bedeutung und den Einfluss ihrer Enthüllungen.

    Antworten

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