Die Faktenchecks der Deutschen Welle (DW)

Analyse und Bewertung des DW-Faktencheck

Allgemeine Informationen

URL
https://www.dw.com/de/faktencheck/t-56578552

Wer macht das Angebot?
Journalist*innen der Deutschen Welle, Leitung des Faktencheck-Teams: Joscha Weber. (Die DW ist eine Anstalt des öffentlichen Rechts und Mitglied der ARD.)

Eigenbeschreibung

Finanzierung
Steuergelder des Bundes.

Seit wann besteht das Angebot?
Januar 2015.

Themen der Faktenchecks und weitere Informationen

Die Deutsche Welle hat im untersuchten Jahr 66 Faktenchecks erstellt, das sind etwas mehr als ein Check pro Woche. Im Gegensatz zu den Faktenchecks von ARD und BR steht das Thema Ukraine-Krieg im Vordergrund (insgesamt 29 Checks), Corona folgt mit 12, Politik mit 10 (siehe Abb. DW-Faktenchecks – Themen).

Bei den Faktenchecks zum Ukrainekrieg behandeln 12 Checks einzelne Vorfälle, 4 davon fassen verschiedenen Ereignisse zusammen. Bei den Corona-Meldungen überwiegt das Thema „Impfung“ (10 von 12 Meldungen).

Weitere Themen sind:

  • Affenpocken: Verschiedene Falschmeldungen zu den Affenpocken
  • Energie: Atomenergie, Öl-Embargo und Nord-Stream-Pipeline
  • Klima/-wandel: Extremwetter durch Klimawandel
  • Medizin: Abtreibung mit Kräutern
  • Migration: Lage in Ruanda
  • Wirtschaft: Euro
Diagramm: DW-Faktencheck – Themen

Diagramm: DW-Faktencheck – Themen

Bei der Deutschen Welle wird das Coronathema durch den Ukraine-Krieg abgelöst (s. Abb. DW-Faktencheck – Themen im Verlauf des untersuchten Jahres), – zu den Ursachen siehe das Fazit des Gesamtartikels. Im Monat März gab es die meisten Faktenchecks, allesamt zum Thema „Ukraine-Krieg“.

DW-Faktencheck – Themen im Verlauf des untersuchten Jahres

DW-Faktencheck – Themen im Verlauf des untersuchten Jahres

Aufbereitung und Bewertung der Faktenchecks

Unter den Faktenchecks der Deutschen Welle (ohnehin mit nur 66 Checks vertreten) finden sich a) einige zusammenfassende Artikel, wie z.B. „Diese fünf Videos zum Ukraine-Krieg sind Fakes“ (25.02.2022) und „Diese Fakes kursieren zum Ukraine-Krieg“ (12.05.2022), b) Faktenchecks zu angeblichen Videos oder Bildern der Deutschen Welle, z.B. in „Russischer Waffen-Zug nicht von Partisanen sabotiert“ (27.04.2022) und in „Keine Putin-Tattoos in deutschem Hospiz“ (14.09.2022) sowie c) Beiträge, die keine „echten“ Faktenchecks sind, sondern eher informierende Artikel zu einem bestimmten Thema, z.B. „Wie erkenne ich Fake News?“ (03.01.2022) oder „Wie erkenne ich Deepfakes?“ (12.01.2022). Daher und mangels gleicher Themen im Vergleich mit anderen Faktencheck-Websites haben wir die Deutsche Welle nicht in den Vergleich der Faktenchecks mit aufgenommen.

Die Faktenchecks der Deutschen Welle sind gut lesbar und argumentieren schlüssig. Zwei Beispiele: In dem mit 3.187 Zeichen (inkl. Leerzeichen) recht knappen Artikel „Russischer Waffen-Zug nicht von Partisanen sabotiert“ (27.04.2022) wird nach einer Einleitung die Behauptung genannt und direkt die Bewertung hinzugestellt: „DW Faktencheck: Falsch.“ Daraufhin folgt die Begründung: Das Video sei gefälscht, wie eine Recherche nach den Video- und Bildersequenzen in der Rückwärtssuche zeige. Ähnlich verhält es sich mit dem Faktencheck „Keine Putin-Tattoos in deutschem Hospiz“ mit 6.408 Zeichen recht umfangreich. Der Nachweis wird auch hierbei über eigene Recherchen (Rückwärtssuche) sowie über Anfragen an beteiligte Personen und Institutionen geführt.

Insgesamt zeigt sich beim Thema Ukraine-Krieg eine gute Ausgewogenheit: Es werden auch Beiträge aus der Ukraine bzw. von Personen, die die Schuld für den Krieg klar auf russischer Seite sehen, kritisch hinterfragt – siehe dazu: „Emotionales Abschiedsvideo von ukrainischen Soldaten stammt aus einem Film“ vom 05.03.2022 und „Ist der ‚Geist von Kiew‘ gefallen?“ vom 03.05.2022.

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