„(…) ein journalistisches Produkt mit hohem Qualitätsanspruch und junger Ansprache“

Ein Interview mit Philipp Baumgärtner über den nominierten TikTok-Kanal „eineminutegeld“

Na klar, Geld regiert die Welt – aber wie? Das erklären Lena und Max auf dem TikTok-Kanal „eineminutegeld“ im Auftrag des MDR. Die beiden geben Spar-Tipps zu Autoversicherungen und Strompreisen, diskutieren Arbeitnehmerrechte und Wirtschaftsphänomene wie den Lipstick-Effekt und vermitteln so in kurzen Clips zielgruppen- und plattformgerecht Wirtschafts- und Finanzwissen, wo es vor kurzem noch niemand erwartet hätte. Auch die Interaktion in den Kommentarfeldern wird nicht vergessen, einen YouTube-Kanal gibt es noch dazu. Das GOA-Blog hat drei Fragen an Autor Philipp Baumgärtner, freier Journalist beim MDR, gestellt.

Screenshot des TikTok-Kanals

Screenshot des TikTok-Kanals „eineminutegeld“

Wie ist die Idee zu Ihrem Angebot entstanden? Gab es einen konkreten Anlass?

Der Themenbereich „Wirtschaft und Finanzen“ war für die junge Zielgruppe noch nicht so gut abgedeckt auf TikTok. Es gab „Your Money“ von funk, die aber einen deutlich niedrigschwelligeren Anspruch hatten und haben als wir. Wir dachten uns, dass es zwischen den ganzen Influencern auch ein journalistisches Produkt mit hohem Qualitätsanspruch und junger Ansprache geben sollte. Zu Beginn haben wir uns sehr auf „Personal Finance“ fokussiert, inzwischen erklären wir eher die Hintergründe unserer Wirtschaft, verlieren dabei aber die Verbraucherperspektive nie aus dem Blick.

Was war der größte Erfolgsmoment in der Arbeit, was die größte Herausforderung?

Die größten Erfolgsmomente waren tatsächlich, als erste Videos viral gingen und wir bemerkt haben, dass sich da gerade hunderttausende Menschen unsere Videos angucken. Das gibt schon einen schönen Dopamin-Kick. Womit wir auch gleich bei der Herausforderung sind. Es gibt natürlich immer mal wieder Flauten in den Abrufen und in der Interaktion. Trotzdem müssen wir beständig weiter am Format arbeiten. Das fällt nicht immer leicht. Für vieles, was wir tun, gibt es noch keine goldene Formel. Es gab ja noch nicht dutzende TikTok-Formate wie beim Fernsehen oder Radio. Wir erkunden die Plattform und unsere Arbeit jede Woche neu. Das ist in der Tat „herausfordernd“ und kann auch manchmal etwas zermürben. Die schönen Momente überwiegen aber.

Welche Resonanz gab es auf Ihr Angebot und wie sehen Ihre weiteren Pläne aus?

Die Resonanz ist seit Formatbeginn immer weitergewachsen. Sowohl im MDR als auch bei den Usern werden wir als eigenständiges Format wahrgenommen. Die Follower-Zahlen und v.a. die Zugriffe wachsen immer weiter. Regelmäßig bekommen wir in der Kommentarspalte positives Feedback für unsere Arbeit. Das freut uns und macht Lust auf mehr. Wir werden unser Format weiter schärfen und wenn notwendig auch thematisch anpassen. Wie schon erwähnt, haben wir uns ja vom Themenbereich „Personal Finance“ etwas abgewandt. Es ist sicherlich wichtig, dass wir uns da dynamisch an die Interessen der Zielgruppe anpassen. Im Oktober werden wir außerdem offiziell als Format des ARD-Kompetenzcenters Verbraucher an den Start gehen. Das gibt auch nochmal Rückenwind.

Vielen Dank für das Interview!

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