Aktuelles zum Thema Künstliche Intelligenz

Trinkspiele, Schutz der Wildtiere, Nachhaltigkeit – wer denkt bei diesen Themen nicht direkt an Künstliche Intelligenz? Das GOA-Blog schaut derzeit genauer darauf, was es Neues zum Thema KI gibt – schließlich wird beim Grimme Online Award 2024 der „Sonderpreis Künstliche Intelligenz“ vergeben. Nathanael Liminski, Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales sowie Medien des Landes NRW und Chef der Staatskanzlei, übergibt den undotierten Sonderpreis im Rahmen der GOA-Preisverleihung am 16. Oktober 2024 in Marl.

Schriftzug Superintelligenz am Horizont; Bild: Michael Schnell

Schriftzug Superintelligenz am Horizont; Bild: Michael Schnell

Superintelligenz

Noch vor dem Aufkommen von Text-zu-Bild-Generatoren und ChatGPT, die Künstliche Intelligenz in die breite Öffentlichkeit rückten, gab es Entwicklungen im Bereich der KI, die für Diskussionen sorgten. Oftmals wurde dabei unterschieden zwischen schwacher und starker KI: Navigationssysteme und Sprachassistenten wurden z.B. als schwache KI gekennzeichnet, während eine starke KI als eine der Intelligenz im menschlichen Sinne oder dem Menschen ebenbürtig definiert wurde: Sie könne planen und lernen, logisch denken, reflektieren, was sie zuvor getan und gedacht hat, in Zweifelsfällen Entscheidungen treffen, kreativ Lösungen entwickeln, die zunächst einmal nichts mit den vorhandenen Informationen zu tun haben – und mit all diesen Fähigkeiten könne sie auch ein übergeordnetes Ziel verfolgen. Siehe dazu aus 2021 beispielsweise den Artikel „Grundbegriffe der künstlichen Intelligenz“ von Golo Roden auf heise.de, die dort eingebetteten Videos oder, ebenfalls drei Jahre alt, ein Video des Mittelstand-Digital Zentrums Berlin. Betont wird, dass es eine solche starke KI noch nicht gebe.

Aktuell ist ist immer öfter von einer Superintelligenz die Rede – also von Systemen mit einer Intelligenz, die der menschlichen sogar überlegen sei. Sam Altman, CEO von OpenAI, sieht die Entwicklung solch einer Intelligenz laut einem Artikel auf t3n.de schon in wenigen Jahren – und schätzt sie durchaus positiv ein: Sie werde „einen massiven Anstieg des Wohlstands“ zur Folge haben. Doch bekanntermaßen gibt auch etliche warnende Stimmen, die teilweise gar von einer möglichen Apokalypse sprechen – wie Gregor Schmalzried und Janne Knödler im BR24-Artikel „Bei den KI-Experten, die vor der Apokalypse warnen“ ausführen.

Natur und Nachhaltigkeit

Netflix oder Amazon Prime schauen, über Spotify, Deezer oder Apple Music Hits und Klassik anhören, Google- und Apple-Dienste nutzen, wo immer man gerade ist: Das alles setzt große Rechenzentren voraus, in denen die Daten gespeichert und verarbeitet werden sowie weltweit abgerufen werden können. Und nun kam mit ChatGPT auch noch die KI für alle!

Der „KI-Update Deep-Dive“ der Heise Medien fragte in seiner Folge vom 29. September 2024: „Wie nachhaltig ist KI?“ und spricht mit der Expertin Dr. Friederike Rohde, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für ökologische Wirtschaftsforschung GmbH. Es geht um den Stromverbrauch gerade für generative KI, aber auch um den indirekten Ressourcenverbrauch, z.B. die enorme Wassermengen, die zum Kühlen der Rechenzentren benötigt werden.

Über den Energieverbrauch von KI-Hardware diskutieren auch Philip Pramer und Stefan Mey vom österreichischen Standard, die in ihrem Artikel „Stromfressende KI: Wie nachhaltig sind ChatGPT und Co?“ u.a. darauf verweisen, dass bei diesem Thema meist nur die generative KI, ihr Training und ihre Nutzung erwähnt werden – tatsächlich kämen noch viele weitere Bereiche, in denen KI genutzt werde, hinzu.

Während es in den zwei genannten Beiträgen um KI, Stromverbrauch und ihre Auswirkungen auf die Natur geht, zeigt ein Artikel von t3n.de („Wie künstliche Intelligenz dabei hilft, Wildtiere zu schützen“), dem Magazin für digitale Wirtschaft, wie KI ganz praktisch helfen kann, wildlebende Tiere zu schützen: z.B. mit KI-gestützten Überwachungs- und Warnsystemen sowie Bildauswertungen von Tierpopulationen.

Kreativität und KI

Ist die menschliche Kreativität der letzte sichere Ort, der den Menschen von der Maschine unterscheidet? Kann KI im eigentlichen Sinne kreativ sein? Wird sie irgendwann sogar kreativer sein? Michael Rebhahn, Redakteur für Neue Musik beim Südwestrundfunk (SWR2) und studierter Musikwissenschaftler, beleuchtet in dem einstündigen Beitrag der Sendung „JetztMusik – Sendung für Zeitgenössische Musik“ die unterschiedlichen Antworten zu diesen Fragen.

Um die Folgen des Einsatzes Künstlicher Intelligenz für die Kreativität geht es in der Sendung „13 Fragen“ (Folge: Kunst, Kultur, KI. Gefährdet Künstliche Intelligenz die kreative Szene?). Jo Schück spricht darüber mit sechs Personen (u.a. einer Schauspielerin, einer Sängerin, einem Musikwissenschaftler, einem Journalisten), von denen jeweils drei eher das Positive oder eher das Negative von KI in der kreativen Arbeit sehen.

Kinder, Schule und KI

Wenn Kinder und Jugendliche Chatbots wie ChatGPT, den Copiloten oder Snapchats MyAI Fragen stellen, sollten die Eltern bedenken, dass die Antworten u.U. nicht altersgerecht ausfallen.  Nicht weiter schlimm, wenn die Antwort schlicht zu kompliziert ist. Empfehlen die Bots einer 14-Jährigen allerdings Alkohol-Trinkspiele und Horrorfilme mit FSK 18, sieht das schon anders aus – ein Test von Jugendschutz.net hat solche Beispiele zutage gefördert.

Ein Artikel von News4teachers (mit Material der dpa) beleuchtet diese Gefahren, fragt aber auch nach den Konsequenzen. Markus Sindermann von der Fachstelle für Jugendmedienkultur NRW beispielsweise rät, KI nicht zu verteufeln, sondern auch ihre positive Seiten zu sehen.

Das Lernen mit einer KI in der Schule steht auch im Mittelpunkt eines Pilotprojekt des Schulministeriums Nordrhein-Westfalen: An 25 Schulen der Sekundartstufe I soll der kompetenzfördernde Einsatz generativer KI in den Fächern Mathematik und Deutsch erprobt werden.

Hinweis zu den Netzblicken des GOA-Blogs

Die Netzblicke widmen sich interessanten Angeboten aus dem laufenden Wettbewerb des Grimme Online Awards, stellen aber auch interessante Websites, Podcasts, Social-Media-Kanäle oder einzelne hervorhebenswerte Reportagen und Beiträge vor.

Die ausgewählten Netzblicke berühren im Übrigen nicht die Entscheidungswege von Nominierungskommission und Jury!

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