Die Nominierungskommission 2024: Sascha Devigne

Sascha Devigne ist Chefredakteur eines privaten regionalen TV-Senders – und Mitglied der diesjährigen Nominierungskommission des Grimme Online Awards. Auch ihm haben wir drei Fragen gestellt!

Sascha Devigne; Bild für die GOA-Präsentation der Nominierungskommission auf Instagram

Sascha Devigne; Bild für die GOA-Präsentation der Nominierungskommission auf Instagram

Sascha Devigne ist Chefredakteur von STUDIO 47 in Duisburg, dem einzigen privaten regionalen TV-Sender in NRW. Nach seinem Studium der Anglistik und Germanistik war er unter anderem für die Rheinische Post tätig und volontierte beim Deutschen Ärzte Verlag. Devigne ist Absolvent der Akademie für Publizistik in Hamburg und der London School of Journalism. Er gehört zur Jury des NRW-Bürgermedienpreises und kuratiert die Online-Akademie für lokalen TV-Journalismus. Devigne ist Mitglied des Fachbeirats Kommunikation der IST-Hochschule für Management sowie des Beirats Medienfachkräfte des Landes Nordrhein-Westfalen.

3 Fragen an Sascha Devigne

Was ist Dein erster Gedanke, wenn Du „Grimme Online Award“ liest oder hörst?

Mein erster Gedanke, wenn ich „Grimme Online Award“ höre, ist: Dieser Preis bleibt ein wichtiger Maßstab für exzellenten digitalen Journalismus, trotz aller Sparmaßnahmen und skeptischen Stimmen. Die Ausschreibung und Verleihung auch in diesem Jahr sendet ein starkes Signal dafür, wie unverzichtbar digitaler Journalismus ist – vor allem in Zeiten wachsender Nachrichtenmüdigkeit. Besonders spannend finde ich, dass in diesem Jahr der Einsatz von KI im Journalismus im Fokus steht, ein Thema, mit dem wir bei STUDIO 47 uns ebenfalls intensiv auseinandersetzen.

Siehst Du für 2023/24 einen Internet-Trend, und wenn ja, welchen?

Für 2023/24 sehe ich einen klaren Trend hin zu einer noch stärkeren Konzentration auf die großen Plattformen und Social Media, wie Instagram, TikTok, YouTube und Spotify. Es gibt zwar viele Podcasts, doch diese finden meist in Mediatheken statt, und es fehlt oft der Wille zur eigenen Gestaltung bei Webpublishern. Das birgt die Gefahr, dass man den großen Plattformen das Spiel überlässt, weshalb es entscheidend ist, dass Content vermehrt auf proprietäre Plattformen zurückgeführt wird – und dort bleibt.

Was ist für Dich „Qualität im Netz“?

„Qualität im Netz“ bedeutet für mich, dass ein klarer Gestaltungswille erkennbar ist, gepaart mit inhaltlicher Tiefe, Dichte und einem hohen Informations- sowie Innovationswert. Es ist wichtig, unabhängig von großen Plattformen zu agieren und alle Online-Möglichkeiten, Interaktion und Diskursteilhabe voll auszuschöpfen. Der verantwortungsvolle und transparente Einsatz von KI bietet hier eine große Chance, vor allem für regionale Medienunternehmen und freie Medienschaffende, um sich im digitalen Raum stärker zu positionieren.

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