Die Nominierungskommission 2024: Keywan Tonekaboni

Heute stellt das GOA-Blog ein weiteres Mitglied der diesjährigen Nominierungskommission des Grimme Online Awards vor: Keywan Tonekaboni, Technikjournalist und Redakteur bei der Computerzeitschrift c’t.

Keywan Tonekaboni; Bild für die GOA-Präsentation der Nominierungskommission auf Instagram

Keywan Tonekaboni; Bild für die GOA-Präsentation der Nominierungskommission auf Instagram

Keywan Tonekaboni befasst er sich bei der Computerzeitschrift c’t vor allem mit dem freien Betriebssystem Linux und Open-Source-Software. Zu seinen weiteren Themen gehören digitale Souveränität, IT-Sicherheit und der Einfluss von Technik auf die Gesellschaft. Er setzt sich für mehr Diversität in der Medienbranche ein und engagiert sich daher bei den „Neuen deutschen Medienmacher*innen“.

3 Fragen an Keywan Tonekaboni

Was ist Dein erster Gedanke, wenn Du „Grimme Online Award“ liest oder hörst?

Ich muss da an die Riesenmaschine denken, ein lustiger Blog aus Mitte 2000, über den ich das erste Mal vom Grimme Online Award erfahren habe. Und dann daran, dass es einen Preis braucht, der tolle Projekte, also Veröffentlichungen, im Netz würdigt.

Siehst Du für 2023/24 einen Internet-Trend, und wenn ja, welchen?

Ich halte mich in solchen Nischen auf, dass ich Trends immer gut verpasse. Auf Mastodon sehe ich, dass versucht wird, das Netz wieder inklusiver zu machen. Ja, da sind nur ein Bruchteil der Leute und es ist sehr nerdig, aber es fühlt sich auch ein wenig an wie die Zeit Ende der Neunziger. Weniger kommerziell, direkter, aber im Unterschied zu damals auch der Versuch, mehr Leute mitzunehmen, mehr Rücksicht. Aber wie gesagt, das ist der Blick aus meiner Nische. Die Trends bei TikTok und Co. hab ich erst durch die Arbeit in der Nominierungskommission kennengelernt. :D

Was ist für Dich „Qualität im Netz“?

Primär Inhalte. Gut gemacht, recherchiert, kreativ. Aber dann eben nicht linear, sondern das Netz und seine Besonderheiten verstehen und auch nutzen: Links setzen, Interaktiv-Elemente verwenden, die Fläche (also keine Platzbeschränkung) auch sinnvoll einsetzen. Aber technische Spielereien nicht nur als Selbstzweck einsetzen. Sich auch fragen, wo bringt mich was weiter. Und Qualität im engeren Sinne heißt auch mehr Sorgfalt. Die Technik ist so viel einfacher geworden, dass man aus dem Kinderzimmer eine Fernsehshow aufnehmen kann. Die dadurch frei gewordenen Ressourcen sollte man für Recherche und Reflexion nutzen. Dabei kann am Ende ja trotzdem ein heiterer Short rauskommen.

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