Netzblicke
Texte, Bilder, Videos: Generative KI in Journalismus und Bildungsbereich
Anfangs waren es mehr oder weniger kunstvoll aussehende Bilder, die eine künstliche Intelligenz gemäß einem eingegebenen Text erstellte. Dann ging es schnell weiter: Plötzlich waren wir bei wissenschaftlichen Texten und Programmier-Code angelangt, von einer KI nach kurzen, prägnanten Anweisungen geschrieben. Die rasante Entwicklung hat auch im Bildungsbereich schon ihre Spuren hinterlassen.
Können Algorithmen Kunstwerke erstellen? Und was passiert, wenn jemand mithilfe von Algorithmen und geschickten und möglicherweise sehr phantasievollen Anweisungen an eine generative künstliche Intelligenz ein Werk erstellt und dafür ein Copyright einfordert? Wie verhält es sich mit dem Verhältnis zwischen eigener Kreativität und den Bildern, mit denen die KI trainiert wurde? Was machen die neuen Techniken mit der Kunstszene? Diese und weitere Fragen werden in den Medien weiterhin ausführlich diskutiert. Und die Folgen betreffen auch weitere kreative Bereiche: Mittlerweile gibt es KI-Software zur Erstellung von Musikstücken und Videos, zur Verbesserung von Fotografien – sowie zur Texterzeugung: von einfachen News-Meldungen bis hin zu Gedichten, von einer Schulaufgabe bis hin zu wissenschaftlichen Abhandlungen.
Das hört sich faszinierend an, doch zeigen sich wie bei der Kunst in allen Bereichen auch Probleme: Desinformationen durch künstlich erstellte, aber wirklichkeitsgetreue Bilder und Videos sowie wissenschaftlich und glaubwürdig anmutende Texte, die aber inhaltliche Fehler oder auch rassistische Inhalte aufweisen.
Klar ist, dass künstliche Intelligenz einige zeitaufwendige journalistische und auch wissenschaftliche Arbeiten gut übernehmen kann. Doch wie steht es um die Akzeptanz von solchen Werken in der Bevölkerung: Wie glaubwürdig finden Lai*innen die (vermeintlich) durch KI aufbereitete Informationen? Akzeptieren sie diese Art der Wissenschaftskommunikation?
Diese guten und schlechten Seiten des technischen Fortschreitens im Bereich KI und Algorithmen müssen auch im Bereich der Bildung aufgegriffen werden. ChatGPT und Co. in und für die Schule.
Aufgaben erstellen, Lösungen der Schüler*innen überprüfen – das alles funktioniert bereits mit ChatGPT und kann Lehrkräften durchaus zeitraubende Tätigkeiten abnehmen. Problematisch wird es, wenn Schüler*innen Sprachbots ihre Hausaufgaben nutzen und die Lehrkraft dies teilweise nur schwer entdecken kann. Sollte der Einsatz von KI also eingeschränkt, vielleicht gar verboten werden? Oder können sie vielleicht nicht eher konstruktiv genutzt werden? Ähnliche Fragen stellen auch den Hochschulen. Erste Lösungen stehen bereits parat, auch das Schulministerium NRW hat bereits im Februar 2023 einen Leitfaden zum Thema herausgegeben.
Im Medienbildungshub werden einzelne Beiträge aus den Medien vorgestellt, die sich mit den genannte Problemen und Chancen der künstlichen Intelligenz auseinandersetzen. Zudem gibt es dort ein paar Linktipps zum Einsatz von ChatGPT im Schulunterricht.
Hinweis zu den Netzblicken des GOA-Blogs
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Die ausgewählten Netzblicke berühren im Übrigen nicht die Entscheidungswege von Nominierungskommission und Jury!
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