Podcast reist mit Kindern durch das Universum

„Bis in die Unendlichkeit und noch viel weiter!“ – Fragen zum Universum beschäftigen uns seit jeher. Insbesondere Kinder werden von ihrer Neugier und dem Unbekannten angelockt. Wie entstehen Polarlichter, wie bereiten sich Astronaut*innen vor und woher hat die Milchstraße eigentlich ihren Namen? All diese Fragen rund ums Universum beantwortet die Stiftung Planetarium in Zusammenarbeit mit studiodrei im Kinderpodcast „Abgespaced – Der Weltraum von A bis Z“.

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Screenshot „Abgespaced – Der Weltraum von A bis Z“

Der Kinderpodcast ist für den Grimme Online Award 2022 in der Kategorie „Wissen und Bildung“ nominiert. Im Interview berichtet uns Kristin Linde, Moderatorin des Podcasts, von den Anfängen, der Entwicklung und der Zukunft des Formats.

Am 18.11.2021 wurde die erste Folge des Kinderpodcasts „Abgespaced – Der Weltraum von A bis Z“ ausgestrahlt. Seitdem klären Sie viele junge Menschen und auch Erwachsene über das Universum und seine Phänomene auf. Wie entstand die Idee, einen Podcast für Kinder zu konzipieren?

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Screenshot „Abgespaced – Der Weltraum von A bis Z“

Jedes Jahr besuchen ca. 200.000 Schüler*innen und Jugendliche die Häuser der Stiftung Planetarium Berlin und reisen mit uns gemeinsam durch das Universum. Wir bringen Kindern und Jugendlichen auf viele verschiedene Arten das Universum näher. Wir hatten die Idee, dass man dies auch mit einem Podcast umsetzen könnte, den die Erwachsenen, Jugendliche und Kinder bundesweit hören können. Kinder haben unzählige Fragen zum Universum. Es gibt viele spannende Themen und Expert*innen, die Dinge erforschen, die nicht so oft Gehör finden. Daraus entstand die Idee, ein Format zu kreieren, womit Kinder diese Aspekte aufgreifen können.

Wie entscheiden Sie bzw. das Team über die Themenauswahl? Haben die beiden Kinderreporter*innen auch Einfluss auf den Inhalt der Folgen?

Die Themen haben wir danach ausgerichtet, welche Fragen uns in unseren Veranstaltungen, sprich in den Planetarien und Sternwarten, am allermeisten gestellt werden. In unseren Häusern haben wir jährlich ca. 5.000 Veranstaltungen, womit auch viele Fragen eingehen. Die Inhalte haben wir auf die Fragen ausgerichtet und uns hierzu Themen entsprechend dem Alphabet von A bis Z überlegt, die mit dem Weltraum zusammenhängen. Wichtig hierbei war es, das Interesse von Kindern und Jugendlichen zu wecken. Wir haben eine gute Mischung aus ganz vielen verschiedenen Themen gefunden.

Was ist Ihr Aufgabengebiet bei der Umsetzung des Podcast und wie sieht die Zusammensetzung des Teams dahinter aus?

In der Stiftung Planetarium Berlin haben wir eine Bildungsabteilung, in welcher ich auch mitarbeite. Die Abteilung hat sich die Themen ausgesucht und im Vorfeld recherchiert. Gemeinsam mit studiodrei, sprich Anna Bilger, Julia Riedhammer und Vanessa Loewel, haben wir in verschiedenen Redaktionskonferenzen oder in Meetings zusammengesessen und viel recherchiert. Letzten Endes haben wir es so umgesetzt, dass wir verschiedene Rollen entwickelt haben. Wir haben zwei Kinder pro Folge als Reporter*innen gecastet. In jeder Folge kommen also immer wieder neue Kinder zum Vorschein. Gemeinsam mit studiodrei haben wir die Skripte und die Produktion ausgearbeitet. Um jetzt konkret darauf einzugehen: studiodrei ist auch zuständig für die inhaltliche Ausarbeitung in Zusammenarbeit mit uns, genauso aber auch für die Produktion, für den Schnitt und für die Mischung. Von unserer Seite kam das Inhaltliche und das Konzept.

Wie kam es zur Zusammenarbeit zwischen studiodrei und der Stiftung Planetarium?

Anna von studiodrei war bei einer Veranstaltung bei uns zu Besuch und hat Kontakt zu uns in der Abteilung aufgenommen. Die Idee kam auf, dass man einen Kinderpodcast machen könnte. Ursprünglich wollten wir auch einen eigenen Podcast gestalten. Ein glücklicher Zufall. Daraus ist am Ende ein gemeinsames Produkt entstanden.

Interessant finden wir auch weitere Angebote wie bspw. eine Bastelanleitung für ein „Sternbildteleskop“. Wie nehmen die Kinder das Angebot war: Gibt es hierzu Daten, wie oft bspw. Anleitungen tatsächlich runtergeladen bzw. auf YouTube angesehen werden?

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Screenshot „Abgespaced – Der Weltraum von A bis Z“

Ja, die gibt es. Ich habe die Daten jetzt nicht vorliegen. Die weiteren Angebote werden sehr gut angenommen. Wir haben viele Rückmeldungen von Schulen bekommen, die den Podcast sowie die Bastelmaterialien auch im Unterricht nutzen. Auch Experimente werden im Unterricht durchgeführt. Unser Ziel, Schulen und Kinder mit den Bildungsangeboten anzusprechen, wurde somit erreicht. Wir wollten ein Bildungsprojekt entwickeln und haben dies auch geschafft. Wir sind froh, dass diese Sachen gut angenommen werden. Auch die YouTube-Bastelanleitungen wurden sehr oft aufgerufen. Die Zahlen stiegen in die Höhe. Gleiches gilt für die Downloads der Bastelmaterialien. Viele Kinder haben die Angebote genutzt und uns Bilder zugeschickt. Insgesamt haben wir viele großartige Rückmeldungen bekommen.

Beim Hören des Podcast sind uns auch die Hintergrundsounds aufgefallen. Nicht nur im Intro, sondern im ganzen Verlauf werden die spacigen Sounds zwischenzeitig eingefügt. Welchen Effekt sollen die Sounds haben? Und muss man bei Sounds für einen Kinderpodcast wie Abgespaced etwas Besonderes beachten?

Die Herausforderung bestand darin, herauszufinden, woran man bei einem Kinderpodcast denken muss bzw. was zu beachten ist, sprich welche Art von Musik und Sounds genutzt werden können. Wir haben uns auch über die Zielgruppe und deren Altersklasse, die wir mit dem Podcast erreichen wollen, Gedanken gemacht. Da der Podcast für Kinder ab sieben Jahren gedacht ist, mussten wir hierbei ausführlich auf Inhalt und Sound achten und manchmal Anpassungen an Stellen vornehmen, die sich von der Zielgruppe distanzierten bzw. zu erwachsen oder zu jung klangen.

Daher war es besonders wichtig, eine gute Mischung zu finden, was wir bspw. mit dem Jingle sowie anderen Zwischensounds geschafft haben.

Sie haben sehr positives Feedback für die Umsetzung des Podcast bekommen und dieser ist bereits am Ende des Alphabets angekommen – soll das Projekt fortgesetzt werden?

Ja, es wird eine zweite Staffel geben. Das Alphabet wird nicht fortgesetzt. Womit es weitergeht, möchte ich noch nicht verraten. Es befindet sich jedoch schon in Bearbeitung. Wir sind dabei uns zu überlegen, wie wir es gestalten können und wie es mit Abgespaced genau weitergehen wird.

Das Interview führten Alice Siekierka und Robert Streng. Die Interviews entstanden in medienpraktischen Übungen im Bachelor-Studiengang “Mehrsprachige Kommunikation” an der TH Köln.

Screenshot aus Zoom-Interview: Kristin Linde

Screenshot aus Zoom-Interview: Kristin Linde