Türchen 22: Grundlagenarbeit
Im Mai 1949 trat das deutsche Grundgesetz in Kraft. Damit das geschehen konnte, tagte seit September 1948 der Parlamentarische Rat, um die Inhalte zu diskutieren. Der WDR zeichnet mit „Guter Rat – Ringen um das Grundgesetz“ den Weg zur deutschen Verfassung nach.
Drei beteiligte historische Figuren – Konrad Adenauer, Elisabeth Selbert und Theodor Heuss – haben per WhatsApp ihren sehr persönlichen Blick auf den Ablauf geworfen. Per Sprachnachricht, Bilddatei oder Text zeigt zum Beispiel Elisabeth Selbert, wie sie für die Gleichstellung der Frau gekämpft hat, Konrad Adenauer fühlt sich als Präsident des Parlamentarischen Rates verantwortlich für das Gelingen des Prozesses und Theodor Heuss präsentiert sich als Detailkämpfer. Quelle der Dokumentation per Messenger und in acht ausführlichen Doku-Hörspielfolgen sind die 14 Protokollbände des Parlamentarischen Rates. Wortgetreue Transkriptionen der Beratungsgespräche und des Ringens um einzelne Worte im Bewusstsein ihrer historischen Bedeutung. Sie bezeugen das Verantwortungsbewusstsein, die Genauigkeit, Geduld und Umsicht, mit der die 65 Mitglieder des Parlamentarischen Rates nach den Schrecken des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkriegs in eine neue, demokratische Zeit starten wollten.
„Guter Rat – Ringen um das Grundgesetz“ macht deutlich, wie kontrovers Fragen diskutiert wurde, die uns heute selbstverständlich scheinen – etwa die Gleichberechtigung der Frau oder das Bekenntnis zur Würde des Menschen – und zeigt, dass unsere parlamentarische Demokratie keine Selbstverständlichkeit ist.
Oft würde die Nominierungskommission gerne noch fünf oder zehn Angebote mehr nominieren, es gibt die Lieblinge des Teams oder einzelner Mitglieder der Nominierungskommission oder Angebote, die nicht so recht in den Preisrahmen passen. Einen Teil dieser Angebote, die es 2020 nicht ganz geschafft haben, dokumentieren wir in unserem Adventskalender. Eine völlig subjektive Auswahl, die kein Urteil durch die Nominierungskommission oder Jury beinhaltet und auch keinem Urteil der Folgejahre vorgreift.
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