Unsere Highlights 2018 – Kein Highlight in der Kategorie Information?
Von Dr. Frauke Gerlach, Direktorin des Grimme-Instituts
Eigentlich war 2018 ein gutes Wettbewerbsjahr für den Grimme Online Award. In der Kategorie Information habe ich mich beispielsweise besonders über die tollen Webvideo-Formate gefreut, etwa die Reportagen von „Jäger & Sammler“, dem „Y-Kollektiv“ oder den Facebook-Kanal von „Deutschland3000“, wo „Host“ Eva Schulz ein junges Publikum über das politische Geschehen in Deutschland aufklärt. Kompliziertes wird einfach erklärt, mit den Möglichkeiten von Social Media experimentiert und gezeigt, dass sich diese Plattformen auch dazu eignen, Geschichten zu erzählen und Wissen als Grundlage für eine fundierte Meinung zu vermitteln – ganz einfach: wunderbar und vielleicht wichtiger denn je.
„Uneigentlich“ war 2018 etwas „verflixt“. Denn in der Kategorie Information, quasi der „Königsklasse“ des Preises, wurde am Ende keine Auszeichnung vergeben. Gerade „außerhalb“ führte diese Entscheidung – in Zeiten von FakeNews – zu viel Kritik. Diese Freiheit hat die Jury, wie auch die Nominierungskommission, sie sind unabhängig und frei in ihren Entscheidungen. Dies ist die unabdingbare Maßgabe, nach der alle Preisentscheidungen getroffen werden und das ist richtig so!
Dies bedeutet schlussendlich auch, dass ich die Entscheidungen selbstverständlich akzeptiere und respektiere. Trotzdem ist es manchmal schwer – und in diesem Fall besonders -, dass kein Highlight in der Kategorie Information geehrt wurde. Bei allem Respekt spiegelt dies aus meiner Sicht nicht die Qualität des Jahrganges in dieser Kategorie wider.
Und in diesem Jahr steht nicht nur eine Europawahl vor der Tür, sondern auch vier Landtagswahlen, wo wieder zahlreiche junge Leute zum ersten Mal ihre Stimme abgeben. Zeitgemäß aufbereitete, politische Information für junge Zielgruppen ist 2019 daher besonders gefragt und das da, wo eben diese Zielgruppen auch sind!
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