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Pageflow: ein neues Reportage-Tool für alle

Screenshot „Pop auf’m Dorf“

Eintauchen in die Welt eines Festivals, ohne selbst dagewesen zu sein. Die Multimedia-Reportage „Pop auf’m Dorf“ lässt den Zuschauer in die intime Atmosphäre des „Haldern Pop Festivals“ eintauchen. Mit einem neuen Reportage-Tool ist es dem WDR gelungen, Audios, Videos, Fotos und Texte miteinander verschmelzen zu lassen. Thema und Format harmonieren hier perfekt zusammen. Stefan Domke, Mitentwickler der“Pageflow-Reportagen“, berichtet, wie die neue Darstellungsform zum WDR kam.

Sind Sie von der Nominierung überrascht worden, oder haben Sie ihr Angebot selber vorgeschlagen?

Ja, wir waren überrascht und haben uns sehr gefreut. Ich persönlich besonders, weil das für uns die dritte Nominierung ist: letztes Jahr mit dem „Digit-Projekt“ und ein paar Jahre zuvor mit dem Multimedia-Special „Energie der Zukunft“. Vorgeschlagen hat das Angebot, glaube ich, die Redaktion. Ich sehe die Nominierung auch als Auszeichnung für das entwickelte Tool „Pageflow“ und nicht nur für die Haldern Pop-Reportage.

Wie ist Ihr Angebot entstanden?

Aus beruflichem Interesse scannen wir regelmäßig Entwicklungen im Netz. Wenn ich „wir“ sage, meine ich damit David Ohrndorf, mit dem ich das Projekt zusammen entwickelt und für die WDR-Internet-Redaktion umgesetzt habe. Da sind wir natürlich auf das gestoßen, was in den letzten zwei Jahren immer wieder genannt wurde und vielen Multimedia-Reportagen als Vorbild dient. Nämlich zum einem „Snowfall“ von der New York Times und das für uns noch stärkere Vorbild: das „Firestorm-Projekt“ des britischen Guardians über Buschfeuer in Tasmanien. Wir waren extrem fasziniert, wie es bei „Firestorm“ gelungen ist, verschiedene Medien, wie Audios, Videos, Texte und Fotos miteinander verschmelzen zu lassen. So etwas wollten wir auch machen und konnten unseren Chef überzeugen, Geld in eine Entwicklung dafür zu investieren. Wir haben dann mit der Agentur „Codevise“ Leute gefunden, die ebenfalls sehr große Lust daran hatten, und haben dann begonnen, das Projekt zusammen umzusetzen. Mit einem entscheidenden Unterschied: Unser Ziel war von Anfang an, nicht nur eine einzelne Reportage zu realisieren, sondern ein wiederverwendbares Tool zu schaffen, mit dem sich immer wieder unterschiedliche Inhalte in dieser sehr modernen Form aufbereiten und präsentieren lassen.

David Ohrndorf und Stefan Domke vom WDR Foto: Grimme-Institut / Arkadiusz Goniwiecha

David Ohrndorf und Stefan Domke vom WDR
Foto: Grimme-Institut / Arkadiusz Goniwiecha

Wie sieht Ihre tägliche Arbeit aus und wer ist daran beteiligt?

An der Haldern Pop-Reportage war neben uns vor allem die Rockpalast-Redaktion beteiligt. Die Redakteure sind seit einigen Jahren auf dem „Haldern Pop Festival“ vor Ort und wir konnten deren Infrastruktur nutzen. Zusätzlich sind wir von einem Volontär und einem Auszubildenden aus dem Bereich Mediengestaltung unterstützt worden. Die Arbeit für „Pop auf dem Dorf“ lässt sich nicht ganz mit einer vernünftigen Trennschärfe beschreiben, weil wir „Haldern Pop“ als Thema wählten und gleichzeitig das gesamte Reportage-Tool entwickelt haben. Wir wussten, dass sich die Entwicklung von solchen softwarebasierten Content-Management-Systemen um mehrere Monate verzögern kann. Dies hat sich dann auch bestätigt. Das „Haldern Pop Festival“ feierte letztes Jahr sein 30. Jubiläum. Wir konnten vor Jahresende, ich glaube am 30. Dezember, online gehen. Es gab verschiedene Schwierigkeiten und Hürden, die erst mal beseitigt und bewältigt werden mussten. Beim WDR konnten seitdem mit „Pageflow“ schon mehr als fünf solcher Multimedia-Reportagen – und es kommen jeden Monat ein bis zwei dazu.

Was wünschen Sie sich für die Zukunft?

Ich wünsche mir, dass es noch viele Autoren und Redakteure gibt, die vielfältige Themen für den WDR mit diesem Tool, in ähnlicher multimedialer Art und Weise umsetzen.

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Anm d. Red.: „Pageflow“ wird seit dem 05. Mai als Open-Source-Programm vom WDR zur Verfügung gestellt.

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