Grimme-Preis – online gedacht: Information und Kultur

Geheimer Krieg Teaser

Gestern haben wir bereits einen Blick darauf geworfen, welche der Nominierungen des diesjährigen Grimme-Preis in der Kategorie “Unterhaltung“ auch im Web unterwegs sind. Heute schauen wir, was die Nominierten in der Kategorie “Information und Kultur“ online anbieten. Hier lassen sich Hintergründe in umfangreichen Portalen erforschen – aber auch in dieser Kategorie geht es sehr unterhaltend zu.

So verfügt das in Kooperation des Norddeutschen Rundfunks und der Süddeutschen Zeitung realisierte Projekt “Geheimer Krieg“ über eine eigene umfangreiche Website mit einer speziellen Navigation durch Multimedia-Geschichten. In den vergan­genen eineinhalb Jahren hat ein Team aus Journa­listen des NDR und der SZ zu den Aktivitäten amerikanischer Geheimdienste und Militärs in Deutschland recher­chiert. Auf der Internetseite sind die Ergebnisse mittels einer interaktiven Karte einzusehen. Sie verortet die Geschichten deutschland- aber auch weltweit und zeigt, in welchen Regionen auslän­dische Agenten und Soldaten insbesondere aktiv sind. Unterschiedlichste Geschichten offenbaren viele verschiedene Einblicke.

Berlin_Ecke BundesplatzAuch die von Detlef Gumm und Hans-Georg Ullrich über 25 Jahre durchgeführte Langzeitbeobachtung „Berlin – Ecke Bundesplatz“ hat eine eigene umfassende Webpräsenz. In den Jahren 1986 bis 2012 haben die Dokumentarfilmregisseure die Lebensrealität der Bewohner eines Wohnviertels am Bundesplatz in Berlin-Wilmersdorf mit der Kamera begleitet. Dabei sind insgesamt 62 Filme der „Berlin – Ecke Bundesplatz“ Reihe entstanden. Auf der begleitenden Website, die von der „Deutschen Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen“ gepflegt wird, finden sich allerlei Zusatzmaterialien zur Dokumentation. Das Online-Archiv enthält beispielsweise zwei frühe Folgen von “Berlin – Ecke Bundesplatz“ aus dem Jahre 1989. Ein Fotoarchiv zeigt eine Auswahl an Bildern der Fotografin Ingeborg Ullrich, die die Dreharbeiten mit ihrer Kamera begleitet hat. Außerdem sind dort ergänzende Produktionsunterlagen, eine Bibliografie ausgewählter Veröffentlichungen zur Langzeitdokumentation und eine komplette Filmografie der Filmemacher online gestellt.

Tagesschaum

Ebenso durchklicken kann man sich bei “Tagesschaum“. Das „Meinungsmagazin“ lief vor der Bundestagswahl und war von vorneherein als Hybrid zwischen Fernsehen und Internet angelegt. Produzent und Moderator Friedrich Küppersbusch holte sich Netz-Unterstützung, zum Beispiel vom 2005 und 2007 mit dem Grimme Online Award ausgezeichneten Medienjournalisten Stefan Niggemeier. Das Magazin war vorab auf YouTube zu sehen, immer wieder gab die Redaktion Einblick in ihren Arbeitsalltag – auch im Blog und bei facebook.

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